GASTSTART IM NSU BERGPOKALUntertitel: Die Angst vor der großen Blamage
Wie kommt ein Käferfahrer zum NSU? Aufgrund meiner zahlreichen dienstlichen
Aufenthalte im Ausland, passierte dann lange nichts. Keine 10 Jahre später kam mein Auto dann fertig aus Tschechien gespengelt und lackiert. Es dauerte bis zum Jahr 2019, bis der NSU TT
endlich einmal mit eigenem Antrieb fuhr. Es endete mit Getriebeschaden. In all den Jahren mit Rückschlägen stand mir Charly Ägerter mit Ferndiagnosen und Videotelefonaten zur Seite, Freund Berni S. und Günter Macho halfen mir mit dem Motor. 2020 machte COVID-19 einen kompletten Strich durch die Rennambitionen. Im Sommer 2021 war klar, die Stunde der Wahrheit müsste nun doch endlich kommen, oder ich würde es komplett bleiben lassen! Nach weiteren Umbauten und einigen kurzen
Testfahrten begann ich mit dem Gedanken zu spielen, in St. Agatha
anzutreten. Pro: - Ich komme aus einer Rennfahrerfamilie (Bergrennen und Rallye ÖM) - Ich war vor 20 Jahren mal ganz gut im Kart - Ich fahre viel mit einem bärenstarken Käfer Ovali, also einem ähnlichen Fahrzeug - Sim Racing auf den Pikes Peak mit Audi S1 (PS4) in 9:05 Contra: - Familienbande sind kein Kriterium - Der NSU ist zu schön zum Rennfahren! - Keinerlei Erfahrung am Berg - NSU Freunde rieten mir davon ab: Fahr doch mal ein ganz leichtes Rennen! - 7 tägige Dienstreise in Schottland (COVID Hochrisikoland) 14 Tage vor dem Rennen
Jeder Mensch, mit Benzin im Blut, wird sofort das überwiegende Pro erkennen! Sonnenklar! Nachdem ich anfangs beim NSU-Bergcup genannt
hatte, gab es gleich den nächsten Tiefschlag: Wegen eines Umbaus am
Fahrzeug keine Zulassung für die NSU Klasse. Eine Woche vor Start dann die Erlösung vom DMSB Funktionär: Ihrem Start steht nichts mehr im Wege! Als ich am Freitag in Esthofen ankam, suchte ich gleich Thomas Krystofiak, Uwe Schindler und Volker Angelberger auf. Da kam dann gleich die Ernüchterung, die beiden Erstgenannten fahren starke Einspritzmotoren! Als ich abends meine Schrauberfreunde Berni S.
und Günter Macho anrief, meinten diese, mich nicht beirren zu
lassen. Gesagt, getan. Erstes Training: Ich bin am Start mördermäßig nervös, es gibt nur einen Gedanken: Hoffentlich blamiere ich mich nicht komplett! Zeit: 1:54.067 Platz 4
Zweites Training: Der Motorensound ist mördergeil, treibt mich richtig an und der Schub ist auch nicht schlecht. Ich traue mich jetzt etliche Kurven voll zu fahren. Zeit: 1:49.436 Platz 3
Drittes Training: Jetzt wird das Gefühl für das Auto schon besser, die Kurventechnik in den langgezogenen Kurven wird besser. Zeit: 1:47.265 Platz 3 Jörg Davidovic treibt mich an: Da muss noch mehr gehen!
Erster Rennlauf: Noch nervöser, wir experimentieren mit dem
Reifendruck. Zeit: 1:45.193 Platz 2 Wie jetzt, ich habe Thomas Krystofiak überholt, das kann sich nur um einen Programmfehler handeln!
Zweiter Rennlauf: Es ist das Ziel, diesmal die Kurven schöner zu fahren. Geht nicht ganz auf… Zeit: 1:45.756 Endresultat Platz 2
Wir NSU Fahrer liegen uns in den Armen, keiner von uns hat das Auto geschrottet! Beim Runterfahren flippen die Motorsport Fans total aus, mich übermannen die Gefühle! Im Fahrerlager wartet mein Sohn Manuel, 14 Jahre alt, Mechaniker, Pressesprecher, persönlicher Betreuer und Mentaltrainer. Er sagt: Papa, gut gemacht!
Fazit: Schön war es! Tolle Leute kennengelernt, die
Blamage ist ausgeblieben.
Der NSU TT braucht noch ein paar kleine Umbauten, ich denke, es hat ihm auch Spaß gemacht 😉 Herzlichen Dank auch an Thomas Krystofiak. Und ja, sogar Steffen Hofmann hat gratuliert, kann es Schöneres geben?
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Automuseum Adalsbruk (Norwegen)Es war am 10. Mai 2014. Da erzählte mir ein norwegischer
Arbeitskollege, etwas von einer Tankstelle. Daraufhin suchte ich sofort im Internet und so fand ich folgende Website:
Das sah wirklich vielversprechend aus, das Wochenende schien gerettet zu sein! So machte ich mich Samstag vormittag gegen 9
Uhr auf den Weg nach Adalsbruk.
Nach der Hälfte der Strecke fuhr ich entlang
eines sehr langen Sees. Mitten in die Generalprobe für den Maiaufmarsch
platzte dann ein extrem tiefliegender Ami-Schlitten, mit
mördermäßiger V8 Geräuschkulisse.
Norwegen war doch immer wieder für eine Überraschung gut! Schließlich kam ich in Adalsbruk mit meinem
smarten Toyota Hilux an und fuhr dann prompt an dieser alten
BP-Tankstelle vorbei.
Bereits zu diesem Zeitpunkt schwer beeindruckt,
konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass es im Museum noch besser
werden könnte.
Den Eintritt an der Kassa bekam ich nur mit
Mühe zusammen, denn untypisch für Norwegen konnte man nicht mit
Karte zahlen.
Das Erdgeschoß war geprägt von zahlreichen
Vorkriegsmodellen, unter anderem ein Ford T-Modell-Laster.
Ansonsten fand man hier alle Generationen von
deutschen Automobilen bis in die 90er.
Nachdem mein norwegisch praktisch nicht
vorhanden war, galt es der Chefin des Hauses noch irgendwie
verständlich zu machen, dass im Obergeschoß kein Licht an war. Als dieser Missstand behoben war, sah ich jede
Menge NSU Modelle vor mir stehen.
Die Chefin musste dann gleich auch noch ein
Foto von mir machen. So viele NSU in Norwegen, das musste
festgehalten werden. Würde mir zuhause ohnehin keiner glauben!
Dann noch jede Menge alter Email-Schilder,
Werbebanner und Motive aus der NSU-Werbung über mehrere Jahrzehnte.
Aber nicht nur NSU Fahrzeuge waren zu sehen.
Es waren auch jede Menge Fahrräder,
Motorroller, Mopeds und Motorräder zu bewundern.
Ein nostalgischer Lebensmittelladen, eine
Sammlung alter Röhrenradios und eine Modelleisenbahn brachte etwas
Abwechslung in das Automuseum……
Schließlich fand ich noch ein Sofa, gegenüber
ein Regal mit Motorsportzeitschriften aus den Siebzigern und
Achtzigern. Diese waren großteils sogar auf Deutsch. Ein Auszug aus dem
Zeitschriftenrepertoire:
-
Formel 1 Jahrbücher aus den 70ern
-
Rallycross Berichte aus Skandinavien
-
Deutsche Tourenwagen
-
Autoneuvorstellungen aus den 80ern
Ganz am Schluss zeigte mir Bjorn noch seine
Autowerkstätte in der BP Tankstelle. Auch hier hatte man wieder den Eindruck, dass die Zeit stehen
geblieben war:
Mittendrin der stolze Besitzer Bjorn
Mansbakken:
Vor der Museumshalle standen dann noch Oldtimer
wie beim Gebrauchtwagenhändler, wobei die Exponate wohl eher nicht
zum Verkauf standen.
Nach diesem automobilen Ausflug der Extraklasse
fuhr ich wieder mit Schmetterlingen nachhause nach Jevnaker. Am Montag erklärte mir dann ein norwegischer
Arbeitskollege noch die Bedeutung des Wortes „Knullmobile“. Es hat tatsächlich was mit Fortpflanzung zu
tun! Wie gesagt, diese Norweger sind doch wirklich
immer für eine Überraschung gut…………. |
Zu Besuch beim Weber Hansoder:Zu Besuch bei Ludolf von ÖsterreichIm Frühjahr 2011 war ich dienstlich im Burgenland unterwegs. Bereits bei einer der ersten Fahrten zum Hotel hatte ich in einem Hinterhof zahlreiche heruntergekommene Oldtimer ausgemacht, darunter ein NSU 1000. Innerhalb kürzester Zeit hatte
ich in Erfahrung gebracht, dass sich der Besitzer auf der Flucht vor
dem Fiskus nach Ungarn abgesetzt hatte. So prüften wir weiter unsere Schaltschränke für ein albanisches Wasserkraftwerk und tranken abends ein Bier. Doch dann fiel mir noch Hr. Weber ein (folgend Ludolf
von Österreich genannt), ein Schrotthändler mit blauem Blut in den Adern! Gleich rief ich Ihn an, doch seine Durchlaucht hatte immer einen vollen Terminkalender und konnte mich nicht empfangen. So testete ich weiter tagaus, tagein meine Schränke für Albanien, dem Land mit der weltweit größten Dichte an Mercedes-Benz Limousinen . Eines späten nachmittags rief
mich Seyfenstein an, der Adjutant von Ludolf von Österreich. Daraufhin musste mein junger
Arbeitskollege in den sauren Apfel beißen und kurzfristig mitkommen,
denn eine Fahrt ins Hotel hätte sich nicht mehr ausgegangen. Schon von weitem konnten wir
eine Vielzahl verunfallter, neuzeitlicher Autos sehen. Wir gingen in den Bauernhof
hinein, sofern man diesen noch als solchen bezeichnen konnte. Verzweiflung überkam mich, war Ludolf von Österreich nur ein Phantom? Doch mein Kollege entdeckte
eine unscheinbare Türe, dahinter lagen alte Typ 1 Motorenblöcke auf
dem Boden. Im nächsten Raum fanden wir dann Ludolf von Österreich,
gerade in ein Benzingespräch verwickelt.
Bei dem sich entwickelnden
Gespräch zeigte sich, dass seine Herrlichkeit durchwegs von
bürgerlichen Problemen geplagt wurde. Ich wartete, bis Ludolf von
Österreich zu einer Pause angesetzt hatte und fragte nach der
Kathedrale, dem Ort an dem laut Überlieferung die Brezelkäfer
versammelt sein sollten. Da standen sie, Brezelkäfer in
5er Reihen, flankiert von Wehrmachts-Schwimmwagen, Kübelwagen,
NSU-Kettenkrad und Kohlruß Sonderkarosse. Dazwischen vereinzelt
Ovalis und Käfer Cabrios. Vor lauter Überwältigung hätte ich beinahe das Gleichgewicht verloren, doch das war aufgrund der gerammelt vollen Halle gar nicht möglich. Ludolf von Österreich
philosophierte, dass sich so mancher Besucher nachher das Leben
nehmen wollte. Aus Rücksicht darauf würde er nie alle 140 Exponate
auf einmal herzeigen. Als ich mich wieder etwas
gefangen hatte, fragte ich nach, wo denn die ganzen Ovalis sein
würden. Ludolf von Österreich lachte und bedeutete uns zu folgen. Wir gingen wieder in den
Bauernhof hinein. Wir kletterten über eine alte Bodenstiege in den
1. Stock. Auf dem Weg dorthin waren wir an Unmengen von Autotüren
modernerer Fahrzeuge vorbeigegangen. Daraufhin protestierte ich und teilete seiner Herrlichkeit mit, dass dies keine artgerechte Haltung sein würde. Doch Ludolf von Österreich hüstelte nur und gab zu verstehen, dass seine Audienz nun zu Ende sei. Übermannt von den Eindrücken machten wir uns auf den Heimweg. So etwas hatte ich in 20 Jahren Oldtimer-Leidenschaft noch nie gesehen. Ludolf von Österreich schien ein Unikat zu sein und ich wollte ihn so bald wie möglich wieder besuchen.
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Mein persönlicher Albtraum
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NSU-Treffen in Freiamt 2010Irgendwo im Schwarzwald. Auf einer kurvenreichen Straße kommen mir mehrere NSU entgegen, es sind sogar Hutfahrer dabei. NSU soweit das Auge reicht, sie stehen am Straßenrand, vor
Gasthäusern und Bauernhöfen.
Ich fahre einen silbernen NSU TT und kann es
gar nicht glauben, denn ich habe noch nie einen NSU gesteuert. Es kommt mir alles so unwirklich vor….. Doch dann lichtete sich der Nebel, ich wurde
aus meinem Tagtraum gerissen und realisierte: Ich war auf dem
internationalen NSU-Treffen 2010 in Freiamt gelandet.
Am Donnerstag abend war ich angereist, 7 Stunden Fahrt. Nicht ganz standesgemäß: Mit dem Skoda Octavia. Nachdem ich mein Quartier bezogen hatte, wollte ich um 22:00
unbedingt noch das Festzelt aufsuchen.
Ein paar wenige NSU-Fahrer kannte ich sogar:
Andi Gleissner, Bernhard Griesser, Charly Aegerter, Freddy
Schlaepfer, Hans Peter Schweizer und Andreas Jakob waren schon
anwesend. Verkaufsstände von Mellmann, Walter, Sälzer sowie zahllose private
Verkäufer ließen die Scheine im Geldbörserl immer weniger werden.
In einem eigenen Zelt standen wunderschöne Renn-Fahrzeuge des MSRT
Freiamt. Irgendwie hatte ich so das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben war. Am Brixner Stand gab mir jemand eine Autogrammkarte. Beim Nachfragen erfuhr ich, dass es sich wirklich um Hrn. Kurt Brixner handelte. Wenn ich am Samstag auch noch geblieben wäre, hätte ich vielleicht noch Hrn. Spiess kennengelernt! Dann traf ich noch ein paar Leute, die ich bisher nur aus dem Internet gekannt hatte. Im Renn-Gogomobil von Arno Zylen durfte ich dann zum Fotoshooting
Platz nehmen. Dann sah ich mir noch das
Gleichmäßigkeitsrennen an. Für die meisten Teilnehmer galt der
Grundsatz: Gleichmäßig volle Kanne!
Das Gogomobil sah ich auch in Aktion: 505kg Eigengewicht befeuert mit einem 125PS NSU-TT Motor ließen ordentlich die Post abgehen!
Am Stand von Guido Sälzer landete ich
automatisch immer wieder. Und so kam es, dass ich dann noch mit dem Italiener Fausto auf italienisch herumfeilschte. Naja, jeder hat so seinen ganz persönlichen Vogel! Freitags am späten Nachmittag kam das letzte
Highlight: Eine Fahrt mit dem Silberprinz von Charly Aegerter! Macht aber nichts, ich suche ohnehin neue Herausforderungen! Und so machte ich mich wieder auf den Weg nachhause und jetzt träume ich wieder: Von einer Fahrt mit meinem Renn-NSU!
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Antriebslos2006
bestellte ich Teile für einen Typ 1 Motor in Nordamerika. Doch die Teile kamen nie an! Was war geschehen? Irgendwie hatte mein ganz persönliches Motoren-Drama schon viel
früher begonnen. Also
wir waren jung und hatten mit geringen finanziellen Mitteln ein paar
Käfer zusammengeschraubt. Wir
hatten im Heck 34 oder maximal 50 PS und waren frohen Mutes. Da hatte also mein luftgekühltes Ego einen Knacks bekommen! Aber seien wir uns doch einmal ehrlich, jeder Autofahrer, ob Freak oder nicht, muss in seiner Laufbahn mit traumatischen Erlebnissen fertig werden:
Diese Liste ließe sich beliebig erweitern, doch es scheint, ich entferne mich etwas vom eigentlichen Thema. Nach dem traumatischen Erlebnis beim Großglocknertreffen war mir klar, dass bei einem tollen Käfer vor allem die inneren (Motoren)Werte zählen würden. So vergingen weitere 12 Jahre und ein neues Projekt reifte heran: Ein Ovali Jahrgang 1953. Im
Jahr 2006 hatte ich dann sozusagen einen Rückfall, ein längst
geglaubtes überwundenes Trauma durchlebte ich nochmal: Ich bzw. mein
Ovali war antriebslos! Anfangs schwor ein Freund von einem Freund Abhilfe, der wiederum
jemanden kannte, der Motorenteile besorgen könnte.
Man beachte den Preis in der letzten Zeile unten....... So
war ich also bei dem Freund von einem Freund, der wiederum.. bla bla..
angelangt. Insgesamt handelte es sich um eine Sammelbestellung von 9.000€. Doch ich wollte unbedingt mein Motorentrauma überwinden. Der Rest der Geschichte wurde zu einer griechischen Tragödie: Die Ware kam nie an! Es folgte eine einjährige Odyssee (kommt ebenso aus der griechischen Mythologie).
Komischerweise sollte gerade meine Palette mit den Motorenteilen
verloren gegangen sein. Zum Glück erlitt ich jedoch keine Finanzkrise, dank meines Anwaltes bekam ich das Geld mit Zinsen nach einem Jahr zurück. Allerdings schrieben wir mittlerweile das Jahr 2007 und meine erste Ausfahrt bestritt ich mit einem 44PS Doppelkanalmotor (siehe unten). Danach hat mir dann der Freund von einem Freund (diesmal ohne weitere Bekanntenverzweigung) einen Motor gebaut. Und mittlerweile kann ich voller Stolz behaupten, nicht mehr antriebslos zu sein! Mein Trauma habe ich überwunden.
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Meine erste Ausfahrt
Am 30.Juni 2007 unternahm ich meine erste Ausfahrt
mit meinem neuen Ovali. Diese erfolgte anlässlich des 40. Geburtstages
von Werner. Ausgangsbasis: Ein 44PS Typ1 Murl in einem Ovali
Nachdem ein paar Tage zuvor mein Ovali nach ca.
6 Jahren Bauzeit offiziell für die Straße zugelassen worden war,
wollte ich sofort Werner im äußersten Nordosten Österreichs
anlässlich seines Geburtstages besuchen. Das einzige Manko war: Das Ding wurde bis zu diesem Zeitpunkt erst 8km bewegt, es handelte sich dabei um die Hin und Rückfahrt von der Pickerl-Werkstätte. Mit dem kurz zuvor installierten 44PS Doppelkanal Motor gab es meinerseits überhaupt keine Erfahrungen bzgl. Laufkultur und Haltbarkeit.
Diese Erfahrungen sollte ich bereits nach den
ersten 10km mitten im Wieselburger Volksfesttaumel sammeln, 120°C
Öltemperatur bei 25°C Umgebungstemperatur und hierzulande üblichem
Reisetempo auf der Landstraße war nicht berühmt.
Auf der A1 begann dann eine beispiellose
Odyssee, man könnte es auch die
Öltemperaturanzeige-Beobachtungs-Rallye nennen.
Aber nun zurück zur Öltemperatur meines Murl. Diese schien
fortan zu meinem Lebensmittelpunkt zu werden. Geschwindigkeit
Der "Istwert" Öltemperatur wurde zur
bestimmenden Größe für den "Sollwert" Geschwindigkeit.
Zwischenresümee: Die Öltemperaturanzeige bedarf einer
Aufwertung im Fahrzeugcockpit! Überholende koreanische Kleinwagen
Das Leben kann einem wirklich von der übelsten
Sorte mitspielen! Zum Glück musste Ferdinand Porsche diese Schmach nicht mehr miterleben!
Weiter geht’s!
Ich weiß nicht wieviele Zwischenstopps ich
eingelegt hatte, es waren deren viele! Erst jetzt wurde mir klar, warum die anderen solange auf mich gewartet hatten: Ich war der einzige Käfer in der von T2-Bussen dominierten Meute!
Danach fuhren wir zu Werner, der von seiner
Geburtstagsparty gar nichts gewusst hatte. Da ich als einziger am gleichen Tag den Heimweg antreten sollte, hatte ich mich unmittelbar nach Buffeteröffnung auf den Weg Richtung Wohnung in Wien gemacht, Randegg in NÖ wäre an diesem Abend beim besten Willen nicht mehr drinnen gewesen.
Erwähnenswert bezüglich Heimfahrt wären da
vielleicht noch mehrere Tankstopps und ebendort
sinnlos umherstehende Passanten, die mir beim Anblick des Ovali
sentimental von ihren Erfahrungen mit der Traditionsmarke
Volkswagen erzählten. Nach dem Motto: Wissen Sie, mein 5er Golf hat
vorne auch Scheibenbremsen, ich bin ja mit dem Ding so zufrieden…. Im Stadtgebiet von Wien winkte mir dann eine sehr ansprechende Blondine aus einem Premium-SUV auf der Fahrbahn links neben mir zu. Nach einer abrupt endenden Kommunikation stellte sich heraus (grüne Ampel!), dass ich mein hinteres Kennzeichen verloren hatte! Ich fand es dank der Blondine wieder. Am darauffolgenden Morgen trat ich frühmorgens die Rückreise nach Randegg an. Auch hier zeigte sich der direkte Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Öltemperatur, wodurch stellenweise auf der Autobahn 90km/h drinnen waren. Fazit
Bei einem 44PS Typ 1 Motor sollte man die
Kühlluftzufuhr zur Hundehütte hinter dem Gebläsekasten nicht
unterbinden, da nützen die geilsten Louvers der Welt in der W-Haube
nichts! Was soll's, seit 1,5 Jahren warte ich auf ein Aggregat, dass seinen Weg über den großen Teich nicht und nicht finden will, aber das ist wiederum eine andere Geschichte. Und derer vieler werden noch zu erzählen sein…….
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Meine KäferleidenschaftMein Vater war Holzhändler und aus diesem
Grunde verbrachte ich schon von klein auf viel Zeit im väterlichen
LKW. Es war auf einer Landstraße, da stand auf einem Parkplatz ein schwarzer Käfer mit sehr kleinem Heckfenster. Meine Mutter erklärte mir, es sei ein sehr alter Käfer und mein Vater wußte sogar, wem er gehörte. 1989 war ich dann beim österreichischen Bundesheer und dort las ich dann einen Artikel über umgebaute alte Käfer. Da war dann klar, irgendwann würde ich so was auch einmal haben müssen. Danach folgte ein Umbau eines 1961er Käfers auf
Brezel-Look.
War mein Zweitauto, in Österreich hat man dafür Wechselkennzeichen.
Aber als ich noch den Brezel-Look-Käfer besaß,
war klar, es müsse ein scharfer Ovali her! Der ließ dann aber so richtig auf sich warten. Ich kaufte die 1953er Sickenkarosse im Jahr 2000 von einem Freund. Danach wurde eine 1969er Automatikbodenplatte angeschafft und auf Schaltgetriebe umgebaut.
Im Laufe der darauffolgenden Jahre kaufte ich
NOS-Bestände auf: Bei meinen zahlreichen beruflichen Aufenthalten
im Ausland kaufte ich immer mehr Teile ein. Aber mit den Jahren machte das Projekt Ovali Fortschritte.
An der Bodengruppe wurden Scheibenbremsen vorne
(innenbelüftet) und eine Kerscher-Bremsanlage hinten verbaut. Eine höhenverstellbare Vorderachse wurde
verschraubt und ein verlängertes AT-Getriebe eingebaut. Die NOS Sickentüren wurden vom Dreiecksfenster
befreit, hinten um 2 cm breitere Polyester Kotflügel an die Karosse
geschraubt. Weiters: Es dauerte 6 Jahre, bis die Karosse in Farbe Indigo erstrahlte. Danach erfolgte der Innenausbau. Zusammen mit den polierten 15“ Fuchsfelgen hatte der Ovali somit einen Hauch von Porsche. Die 1. Typisierung, wie man das in Österreich so nennt, hat mich um einen Teil meiner Haartracht gebracht, von den Kosten gar nicht zu reden. 2006 wurde der Ovali zum ersten Mal mit einem 44PS
Motor bewegt. Danach dauerte es weitere 2 Jahre, bis ein Typ1 Motor
mit 30% Leistungssteigerung in die Karosse hineinfand. Damit ging es zur 2. Typisierung. 2009 war ich dann mit meinem Kindheitstraum bei den ersten beiden Käfertreffen.
Allein der Motorensound der Phytonanlage macht
die lange Bauzeit wieder weg. Von jetzt an wird nur mehr mit dem Ovali
gefahren und nicht mehr geschraubt.
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ScheunenfundeEs war eigentlich kein Scheunenfund. Meine 3 NSU standen in einer massiven Halle, waren bis obenhin mit Staub bedeckt. Es war also ein Hallenfund, aber alles der Reihe nach. Wir schrieben das Jahr 2002. Bis kurz davor hatten mich immer nur Käfer Ovalis interessiert. Doch dann rief mich irgendwann einmal ein Oldtimer-Kollege an und fragte mich, ob ich nicht einen NSU auftreiben könnte. Da begann ich mich mit der Materie zu beschäftigen. Von da an ging alles Schlag auf Schlag. Das NSU-Fieber packte mich plötzlich und ohne Vorwarnung. Ich verhielt mich wie ein kleines Kind, das sich etwas in den Kopf gesetzt hatte und sich diesen Unsinn nicht mehr ausreden ließ! Danach war ich nur mehr am rumtelefonieren.
Manfred Schiemer von der NSU IG St. Pölten merkte noch an, dass es
keinesfalls einfach werden würde und wünschte mir noch alles Gute.
Es war schon finster, als ich zum ersten Mal an
die Tür des Schatzmeisters pochte. Nach kurzem Geplänkel, welches
den Charakter eines Vorstellungsgespräches hatte, machten wir uns
schließlich mit Taschenlampe bewaffnet auf den Weg. Kindheitserinnerungen wurden wach. Der Bruder hatte zusammen mit einigen Freunden die Motorsport-Karriere mit so einem Höllending Mitte der 70er Jahre begonnen. Im zarten Alter von 5 Jahren hatte ich seinerzeit die Fronthaube beim Lackieren halten müssen und natürlich fallen gelassen!
Eine genaue Bestandsaufnahme war nicht möglich,
zuviel Sperrgut versperrte uns den Weg. Ich hatte nur Augen für die 3 NSU. Naiverweise wollte ich sofort mit Preishandlungen beginnen, doch der Besitzer schwankte permanent zwischen, "alles muss weg" und "nein, die TT gebe ich niemals her". Eine klare Verkaufsabsicht schien nicht erkennbar. Unverrichteter Dinge und frustriert reiste ich nachhause, wobei frustriert wohl nur ein Hilfsausdruck war.
Im Laufe eines Jahres besuchte ich den Herrn
mit seiner bunten Automobil-Sammlung immer wieder. Ich hatte auch
meine Freundin mitgenommen. Wie bei der Bewerbung um ein Pflegekind
traten wir an und da sind ja bekanntlich intakte
Familienverhältnisse ganz wichtig. Parallel dazu probierte ich alles mögliche, um alternative Angebote zu finden, hauptsächlich im Internet. Richtig konkret wurde es nie, zumeist scheiterte es an utopischen Preisvorstellungen.
Doch dann ging alles ganz schnell. Ich war
beruflich längere Zeit in der Schweiz und rief wieder einmal bei dem
Herrn an. Da nannte er einen Preis und ich sagte zu! Die Autos standen schließlich auf dem angeheuerten LKW, zusammen mit einer riesigen Kiste mit diversen Teilen. Immerhin bekam ich 8 Motoren, jede Menge Türen, Hauben sowie Stossstangen.
Eines musste ich dem Verkäufer noch versprechen: Einer der NSU sollte einmal im Rennsport eingesetzt werden.
Diesem Wunsch will ich gerne nachkommen.
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Brezelfund im Tessin
Ich bin Projektleiter für Automatisierungsprojekten von Wasserkraftwerken und
daher viel im Ausland unterwegs.
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Die Faszination des AlteisensEs ist schon sonderbar, welche Magie von altem, kaltverformten Blech ausgeht. Ob verschweißt, verschraubt oder vernietet, ob arg verrostet oder gerade frisch restauriert: Alteisen in Form eines Automobils läßt so manchen, nach außen hin normal erscheinenden Erdenbürger, völlig verrückt spielen!
Doch wie erkennt man einen vom Alteisen besessenen Menschen, wenn er sich nicht gerade in solchem bewegt?
Es gibt einige eindeutige Identifikationsmerkmale, vielleicht erkennen Sie sich selbst, lieber Leser, oder entdecken zumindest erste Anzeichen!
Erkennungsmerkmale1. Verhalten im Urlaub
Die Situation ist immer die Gleiche: Übrigens: Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass so manche Ihrer Urlaubsfotos von den Begutachtern kommentarlos übergangen werden!? 2. Entrümpelungen
Wahrlich seltsam wird das Verhalten erwachsener Menschen zur Hochsaison der Entrümpelungen. Alteisenhaufen am Straßenrand werden zumeist sehr genau begutachtet und so mancher freut sich nach minutenlangem Stöbern zum Beispiel über einen alten Gebläsekasten.
3. Motorsport-Events
Oft ist die Sache aber ohnehin vollkommen klar: Man ist hinlänglich als notorischer Langschläfer bekannt.
4. Grollgefühle
Manchmal kann einem Alteisenliebhaber jedoch übel mitgespielt werden: Ein pensionierter Autohändler hortet Original-Erstzteile aus den 50er Jahren, gibt sie aber nicht her bzw. verlangt astronomische Summen dafür.
Tja, obwohl Sie normalerweise ein friedfertiger Mensch sind, empfinden Sie nun tiefen Groll.
5. Realitätsverlust
Es kann durchaus einmal vorkommen, dass selbst Sie eimal mit Ihrem Latein am Ende sind:
Ein Schrotthändler hat einen GMC aus dem 2. Weltkrieg schon seit Jahrzehnten in einer Schottergrube
aufbewahrt! Nachdem er Ihnen bereits zuvor seine halbe Lebensgeschichte erzählt hat, verblüfft er Sie schlussendlich mit der Aussage, dass man nur kurz Starthilfe geben müsse, da die Dinger ja
ohnehin für die Ewigkeit gebaut seien.
Doch andererseits kann dieser Zustand relativ schnell erreicht werden: Sie sind sonntags von Wien nach Salzburg und retour gefahren, um zuhause angekommen stolz zu verkünden, einen äußerst günstigen NSU
1000 (läppische 4000€) in Form einer Rohkarosse und 10 Schachteln mit Teilen
begutachtet zu haben. Auf die Frage, ob das Auto denn auch fahrbereit sei,
verweigern Sie jegliche Antwort, mehr noch: Sie sind beinahe über eine derart
unqualifizierte Frage verärgert! 6. Sherlock Holmes InstinktSie haben bereits ein Gespür für alte Autos entwickelt. Wenn Sie bei einem Autohändler anhalten, suchen Sie immer automatisch den Hinterhof auf, wobei es sich oftmals um düstere Plätze handelt und man dort verwegene Gestalten antrifft. Zumeist wird man dort fündig, Alteisen in seiner schönsten Form soweit das Auge reicht!
Fazit:Vieles von dem geschriebenen ist Ihnen bekannt vorgekommen? Fabelhaft, so etwas nennt man praktizierte Selbstdiagnose. Doch lassen Sie sich eines gesagt sein: Die Faszination des Alteisens, mit all ihren Nebenwirkungen, ist etwas sehr schönes!
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Advent, Advent, der Käfer brennt!Beim Motor-Tunen, einbauen und der Inbetriebnahme sollte die Vorgangsweise wie vor dem sich anbahnenden Sexualspiel sein: Zuerst Hirn einschalten! Es geschah im Jahr 1995.
Schon beim Einbau war die Anspannung extrem groß: Dieser gottverdammte Motor muss doch reingehen!?
Endlich war es soweit, die
letzten elektrischen Verbindungen hergestellt, die zweite Batterie
als Starthilfe und der Anlasser drehte schon! Die Ursache war ein am J-Rohr anstehendes Batterie-Kabel, also ein satter Kurzschluss, nachdem das J-Rohr heiß geworden war..
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Grossglocknertreffen 1994Es war im Jahre 1994. Der Käfer hatte gerade seine Farbe
gewechselt. Alleine hätte das Ganze allerdings keinen Sinn gemacht. Daraufhin wurden sofort Verhandlungen mit den Käferfahrern im kleinen Erlauftal aufgenommen. Speziell Luici verstand es meisterlich, einige Gelegenheits-Käferfahrer zu dieser "Wahlfahrt" zu überreden. Schon bei der Hinfahrt verblüffte ein Fahrer, genannt "Tonerl", mit nahezu selbstmörderischer Kaltblütigkeit: Strömender Regen, bestückt mit gefürchteten Asphaltschneidern und 6V-Grablichter als Wegbereiter, konnten ihn als Vorausfahrenden nicht davon abbringen, die lästige Meute abzuschütteln. Das Treffen selbst war genial, auch wenn uns die porsche-getunten Käfer schwer in die Depression trieben (unser stärkster Teilnehmer hatte 50PS)! Mein Käfer
war zu diesem Zeitpunkt nicht ganz fertig geworden, fehlte doch noch
der letzte optische Feinschliff. Welch ein Irrtum, Wintereinbruch auf dem Großglockner!
Doch was einen nicht umbringt, macht einen
bekanntlich härter! |